Portugal
Der Weinbau in Portugal hat eine über zweitausendjährige Geschichte. Lange bevor die Römer im südwestlichsten Teil ihres Imperiums die Provinz Lusitania gründeten, hatten die Phönizier aus Nordafrika und dem vorderen Orient ihre Kenntnisse der Weinerzeugung ins Land gebracht.
In der Antike brachten Phönizier, Griechen und Römer eigen Rebstöcke auf die iberische Halbinsel. So sind zum Beispiel im Alentejo, der zwischen Lissabon und Nordalgarve gelegenen größten Provinz Portugals, noch heute uralte Methoden der Weinbereitung aus der Römerzeit lebendig, wie die Gärung in riesigen Ton-Amphoren, den talhas.
Unter der langen maurischen Herrschaft vom 8. bis zum 12. Jahrhundert stagnierte der Weinbau, kam jedoch trotz des Wein-Verbotes nicht zum Erliegen. Im 12. Jahrhundert gründeten der Zisterzienser-Orden in Portugal mehr als 100 Klöster und beeinflussten den Weinbau entscheidend.
Als die Engländer mit Frankreich im Krieg lagen, versiegte die Bezugsquelle für Wein und England suchte Ersatz. Am Douro wurde man fündig und so konnte dort aufgrund des guten Absatzmarktes die Weinproduktion aufblühen. Der berühmteste Wein Portugals, der Portwein, wurde damals entdeckt.
Bereits 1756 wurde auf Initiative des damaligen Premierministers Marques de Pombal die Gründung einer Portweingesellschaft im Dourotal das erste definierte Qualitätsweinbaugebiet der Welt festlegte, und bietet heute eine beispiellose Vielfalt von Weinlandschaften, eigenen Rebsorten und Weinen.