Douro
Eine Entdeckung nicht nur für Portweinliebhaber
Der Frühling ist eine schöne Zeit, um an den Douro zu fahren. Auch der späte September mit seinem warmen, dem Teint schmeichelnden Licht und seinem spätsommerlichen Duft von getrockneten Kräutern und Gräsern sowie gärendem Most. In der Zeit dazwischen aber ist es zu heiss, danach zu nass. Es kann nämlich trostlos regnen am Douro.
Dann sieht man von der Landschaft nichts – was tragisch wäre. Denn das Douro-Tal im Norden Portugals ist nicht nur Unesco-Weltkulturdenkmal, sondern auch das spektakulärste Weinanbaugebiet der Welt: 250.000 Hektar Granit- und bröckeliges Schiefergestein, aufgetürmt zu steilen Hügeln und Bergen, in die Terrassen unterschiedlichster Formen gezirkelt sind. Hier – oberhalb des in Spanien entsprungenen und in den Atlantik fliessenden Douro – stehen Reben auf rund 40.000 Hektar.
Drei Jahrhunderte lang haben Portweine die Douro-Region berühmt gemacht. "Heute prägen vor allem so genannte Tafelweine das Renommée unseres Gebiets", sagt Dirk Niepoort, Vorreiter der neuen Qualitätsbewegung am Douro. Tafelweine! Eine unglückliche, etwas despektierliche Bezeichnung für nicht angereicherte, trocken ausgebaute Weine. Sie wurden traditionellerweise aus jenen Trauben bereitet, die für den Port nicht gut genug waren. "Claret for boys, Port for men", lautet eine alte Redensart – sie darf indes als überholt gelten.
Der Fluss Douro fliesst durch das Nordgebiet Portugals und mündet bei Porto in den Atlantik.
Das Douro-Tal im Norden Portugals ist das beeindruckendste Weinanbaugebiet der Welt. Keine andere europäische Weinregion ist landschaftlich so schön wie die Heimat des Portweins. Die Douro-Region setzt sich aus 20 Landkreisen zusammen. Der Beginn der Portwein-Produktion ist König D. José I und seinem allgegenwärtigen Minister Marquês de Pombal zu verdanken. Es wurden so gesetzlich die Preise für Portwein festlegte und Herstellungsrichtlinien vorgegeben. Von 1765 bis 1761 wurde die Douroregion demarkiert, umfassend katastriert und in Preisklassen eingeteilt. Holundersträucher wurden gerodet und damit das Verpanschen des Weines verhindert. später dann entdeckten die Engländer den besonderen Geschmack des Weines, der in der Douro-Region angebaut wurde und machten ihn in der ganzen Welt bekannt.