Valpolicella
Das Land des Amarone
Das Veneto ist ein beneidenswert fruchtbares Land, reich an Kultur, Kunst und Zivilisation. Der Weinbau ist für das Veneto von zentraler Bedeutung. Heimische Sorten wie Garganega, Trebbiano, Prosecco, Corvina, Rondinella, Molinara u.a. prägen bekannte Weine wie Soave, Prosecco, Bardolino oder Valpolicella. Aushängeschild der Region ist der Amarone. Und wer Amarone sagt, sagt Masi. Kein Winzer wird so sehr mit dem Kultwein assoziiert wie Masi Agricola. -
Probieren Sie die Vielfältigkeit der Weine Venetiens, sie reichen von sprudelnden, leichtfüssigen, schmelzig-fruchtigen bis zu komplexen, tiefgründigen Weinen
Amarone ist die Bezeichnung für einen trockenen Rotwein aus Venetien (Italien). Das Besondere ist, dass die Trauben, aus denen der Amarone entsteht, zwei bis fünf Monate auf Holzgittern oder Strohmatten unter Dach luftgetrocknet werden (appassimento). Wenn dabei Edelfäule (Botrytis Cinerea) entsteht, wird vorzugsweise ein süsser Recioto daraus gekeltert. Für Amarone ist Botrytis aber nicht erwünscht, weil der Pilz Säuregehalt und Haltbarkeit herabsetzt. Beim Trocknen konzentriert sich der Zucker in den Beeren, der im Amarone nicht selten über 15% Alkohol erzeugt.
Hohe Anforderungen an Amarone
Schon das ständige Drehen der Amarone-Trauben beim Trocknen ist ein grosser Aufwand. Dabei verlieren sie bis fast die Hälfte an Gewicht, zurück bleiben praktisch Rosinen. Die Ausbeute reduziert sich dramatisch. Nach dem Gären und Keltern muss der Amarone auch noch mindestens drei Jahre im Fass lagern, bevor er abgefüllt werden darf.
Die Geschichte des Amarone ist wohl eng mit dem Recioto, jenem süssen, roten Passitowein verbunden, aus dem er wahrscheinlich hervorging. Je nachdem, wer von ihm spricht, wird den Amarone als Bruder, Schwester, Sohn oder Tochter oder gar uneheliches Kind des Recioto ansehen. Welche Ursprünge der Amarone auch immer haben mag, die faszinierende Geschichte des Valpolicella führt uns auf einen trockenen Wein aus rosinierten Beeren zurück.
Im Jahr 1732 übersetzte ein Veroneser Geschichtsforscher einen Brief von Cassiodorus (480-583), in dem von Weinen die Rede ist, die sowohl süss wie trocken sind. Das Dokument beschreibt ausführlich die Herstellung. Man erkennt aus bestimmten Elementen eindeutig den Recioto. Landwirtschaftliche Amtsblätter von 1800 – 1935 bringen viele Beispiele von Weinen mit ähnlichen Eigenschaften wie der Amarone. So nennt das Blatt drei vollkommen trockene Reciotoweine mit einem Alkoholgehalt zwischen 14.5 und 15.4 Grad. Lange Zeit herrschte Verwirrung auf den Etiketten, so schrieb man etwa Recioto della Valpolicella Amarone auf die Etiketten. Erst 1990 brachte man endlich Ordnung in die Situation und setzte fest, dass der Wein einfach Amarone della Valpolicella heissen sollte.
Die Rebsorten
Der Amarone besteht wie viele grosse Weine aus einer Traubenkombination, einer sogenannten Uvaggio. Die hauptsächlich verwendeten Sorten sind Corvina, Corvinone, Rondinella und Molinara. Diese Trauben sind alles einheimische Sorten aus dem Veroneser Gebiet.
Die Zusammensetzung für den Amarone DOC laut den Bestimmungen von 1968 sieht wie folgt aus: 40 bis 80% Corvina (bzw. Corvinone), 20 bis 40% Rondinella, 5 bis 25% Molinara. Es können einzeln oder gemeinsam höchstens 15% auch Barbera, Negrara Trentina, Rossignola und Sangiovese, zu 5% aber auch Cabernet Sauvignon, Croatina, Cabernet Franc und weitere Trauben zugegeben werden.